Lebe authentisch! Doch was bedeutet das eigentlich genau? Die meisten Menschen leben in Hast und Eile. Wir nehmen das Schöne um uns nicht mehr wahr. Die Luft, reich an Sauerstoff. Der laue Wind, der uns durch die Haare streicht. Die duftende Blume am Wegesrand. Die bunten Blätter an einem sonnigen Herbsttag. Das kitzeln der Sonnenstrahlen auf deiner Haut, das Lächeln im Gesicht deines Gegenüber.
Wir sind darauf konditioniert, jeden Morgen aufzustehen, zur Arbeit zu fahren, 10 Stunden unseren Job zu machen, den wir nicht unbedingt mögen, an Orten, welche uns nicht gefallen und mit Menschen die wir im schlimmsten Fall auch nicht mögen. Am Ende des Tages kommen wir erschöpft nach Hause, kümmern uns um Haushalt, die Kinder, unseren Partner. Falls wir dann noch Zeit haben, setzen wir uns vor den Fernseher und lassen uns von Kochsendungen, Talkshows und negativen Nachrichten berieseln um Entspannung zu finden, bis wir dann todmüde ins Bett fallen.
Am nächsten Morgen stehen wir auf, um genau das gleiche zu tun. Das nennen wir dann „Leben“.
Sätze wie „So ist das Leben!“ oder „Das MUSS auch gemacht werden!“, „Von nichts kommt nichts!“, „Ich kann es nicht ändern!“, „Was solls!“, „MUSS MAN akzeptieren!“ formulieren wir, um uns damit zu arrangieren, uns zu beruhigen und um unsere eigene Bequemlichkeit zu rechtfertigen. (Mehr zu dem Thema Kommunikation und wie wir formulieren findest du demnächst in einem weiteren Blog).
Wir wundern uns, dass wir unzufrieden sind, das Leben nicht mehr genießen können, der Druck und der Stresspegel steigt, die Kreativität verloren geht und das Leben an uns vorbei zieht, wie eine Wolke, wenn wir zum Himmel hinaufschauen. In einem rasenden Tempo vergeht die Zeit und wir sehnen uns nach Entschleunigung, nach Entspannung und zugleich wollen wir weiter nach vorne stürmen, um alles geregelt zu haben, auf dem Laufenden zu sein oder nichts zu verpassen. Wir müssen/wollen funktionieren. Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Meist vergessen wir uns selbst dabei. 10 Jahre später schauen wir zurück und bemerken, dass sich nicht viel verändert hat, außer dass wir älter, gestresster, kränker und verbitterter geworden sind. Und meistens die Dinge bereuen, die wir nicht getan haben, geschweige denn versucht haben. Das hat enorme Auswirkungen auf unser Selbstwertgefühl und unser Selbstvertrauen.
Unsere Freude beschränkt sich oft auf den Jahresurlaub oder den Wochenendtrip.
„Einfach mal raus aus der Routine!“, „Etwas Anderes sehen!“, „Den Kopf frei bekommen!“.
Doch bemerken wir nicht, dass wir uns mit dieser Denkweise selbst die Fesseln anlegen.
Wir fühlen uns in einem Hamsterrad gefangen, finden keinen Ausweg und machen weiter wie bisher. Wir reden uns ein, nichts verändern zu können, dass die anderen Schuld sind und dass die Umstände mal wieder nicht passen. Und trotzdem sind wir stets bemüht, jedem gefallen zu wollen, auf keinen Fall aufzufallen oder anzuecken.
Natürlich ist es wichtig, sich anzupassen. Der Mensch ist ein soziales Wesen, er fühlt sich in Gruppen und der Gemeinschaft wohl. Erst hier hat er die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln. Anpassungsfähigkeit fördert das soziale Miteinander. Doch achten wir dabei nicht gut auf uns selbst, verfehlt es das Ziel. Es allen Recht machen zu wollen, völlig egal aus welchem Motiv heraus, ist mit der Zeit anstrengend, kräftezehrend und energieraubend. Nur zu imponieren, Anerkennung zu erhalten und/oder seine Ruhe zu haben, erfüllt nicht die Ansprüche von gesunden Beziehungen, und sollte schon gar nicht der Anspruch an sich selbst sein.
Nicht selten ergibt sich aus den genannten Motiven große Verwunderung. Verletzung, Ärger und Frust sind oft die Folge des selbst produzierten Schlamassels. Statt Anerkennung, Lob, Ruhe, Beförderung, Liebe und Aufmerksamkeit ernten wir oftmals Kritik oder sogar Ignoranz. Wir verstehen die Welt nicht mehr, Unmut und Skepsis machen sich breit. Dann dauert es nicht lang und das Spiel beginnt von vorn. Und jede weitere Enttäuschung löst in uns mehr und mehr Unzufriedenheit und Frust aus. Im schlimmsten Fall endet es im Burn Out oder einer Depression.
Die meisten Menschen stehen nicht in ihrer Kraft, viele von uns würden gern, “können” aber nicht. Ihre Skepsis ist ihr größter Erfolgsverhinderer. Sie machen ihren Job gern, doch fühlen sie sich nicht wahrgenommen, nicht gesehen oder gehört. Aus falscher Vorsicht, Unsicherheit oder Angst fällt es schwer, für sich einzustehen und nach den eigenen Überzeugungen zu handeln. Wir begeben uns jedoch so in eine Situation, in der wir uns vom Außen abhängig machen. Das wirkt sich wiederum auf unsere Stimmung, auf unsere Entscheidungsfindung, auf unser Wohlbefinden, auf unsere Partnerschaft und zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Wir hängen sozusagen an der Spritze wie ein Drogenabhängiger. Es mag eine Zeit lang gut funktionieren, doch tragen wir all die Ereignisse, Erfahrungen und vor allem das Unbehagen und den Schmerz, in unserem Rucksack des Lebens mit uns herum. Und es wird dich auf die eine oder andere Weise in deinem Denken und Handeln beeinflussen.
Es ist so wichtig, unsere eigenen Werte und Vorstellungen zu erkennen und zu leben. Uns für diese einzusetzen und dafür einzustehen. Lebe authentisch! Erkenne deine Stärken, aber auch deine Schwächen. Das Wissen darum bietet der Gesellschaft und dir einen Mehrwert. All das was du bist, wird dir gegeben und all das was du dir wünschst wird geschehen.
Stehe zu Dir und sei du selbst. Dein Sein wird überleben, dein Schein wird vergehen.
Wie wäre dein Leben, wenn du deine ganze Authentizität leben würdest?
herzliche Grüsse ♥
Katja Propfe
SEIN MINUS SCHEIN = AUTHENTISCH 💪