November 15, 2018

Identität

Unsere Identität zu finden bedeutet meiner Ansicht nach, dass wir unser Handeln nach unseren Bedürfnissen, Werten und Überzeugungen ausrichten. Das mag im Alltag oft nicht offensichtlich erscheinen, doch wir erkennen es in dem was wir tun. Unser Tun kann sich von dem unterscheiden was wir sagen und denken. Wir können durch Worte einen Schein wahren, doch wir sind nicht in unserer Kraft, in unserer Stärke. Wir identifizieren uns nicht mit dem, wie wir uns nach aussen präsentieren. Doch in kleinen sowie grossen Entscheidungsmomenten “Sind” wir und handeln meist intuitiv. Die Eigentümlichkeit unseres Wesens kommt zum Vorschein.

Bevor wir eine Entscheidung treffen, gleichen wir diese mit unserer Identität ab, damit sie die richtige Richtung nehmen kann. Dazu ist es notwendig, dass wir uns mit uns selbst auseinandersetzen und uns kennen lernen. Das passiert, wenn wir Glück haben, schon in unserer Kindheit, Jugend und im jungen Erwachsenenalter. Hier probieren wir aus, experimentieren und sind noch flexibel im Denken und Handeln. Wir sind noch mutig, enthusiastisch, neugierig, ungezwungen und voller kreativer Ideen. Wir sind noch nicht der Gesellschaft angepasst. Als Kind sind wir noch offen und unbefangen dem Menschen, der Natur und der grossen weiten Welt gegenüber.

Wie bestimmen wir unsere Identität?

Während wir Heranwachsen lernen wir Lob und Tadel kennen. Wir machen unsere Erfahrungen, welche wir ca. bis zum 6 Lebensjahr Lebensjahr ganz ungefiltert und ohne sie zu hinterfragen aufnehmen. Dabei übernehmen wir die Weltanschauung unserer Eltern, Erzieher und Lehrer nach deren Meinung und Regeln wir erzogen werden. Niederlagen und Rückschläge werden noch leicht als Herausforderung gesehen, wir sind mutiger, die Dinge auszuprobieren.

Nur wenn wir wissen wer wir sind, bekommen wir eine Ahnung davon, was für uns gut ist und was nicht. Welche Veränderung für uns Sinn macht und welche nicht. Während wir heranwachsen machen wir unsere eigenen Erfahrungen und sind dadurch in der Lage, auf eine förderliche Art und Weise das zu nutzen, was uns widerfährt. Im positiven als auch im negativen Sinn.

Wir brauchen beides um uns zu finden und uns eine Identität zu geben.

Jetzt mag der eine oder andere sagen, unsere Eltern geben uns Identität. Ich sage “Nein, das tun sie nicht”. Unsere Eltern geben uns einen Namen. Sie (er-)ziehen uns nach ihren besten Möglichkeiten. Doch unsere Identität geben sie uns nicht. Wir dürfen selbst auf unserer Lebensreise für uns die Verantwortung übernehmen und uns eine Identität schenken. Auf die eine oder andere Weise. Der Eine findet sich recht schnell und der nächste benötigt mehr Zeit. Einige suchen ihr ganzes Leben danach.

Es ist wichtig herauszufinden was uns gut tut, welche Stärken und Schwächen uns auszeichnen, nach welchen ureigenen Interessen wir vorgehen. Welches Bedürfnis hinter unserem offensichtlichen Handeln steht. Denn ohne dieses Wissen jagen wir etwas hinterher, das wir nicht kennen und das wir vor allem auch nicht brauchen. Wir finden uns in Unzufriedenheit, Missgunst, Trauer, Wut und Enttäuschung wieder. Der Grund dafür ist unser mangelndes Interesse an uns selbst. Wir interessieren uns für Gott und die Welt. Für unseren Nachbarn, für die Beziehung unserer Freunde, für die Kollegin mit ihren neurotischen Verhalten. Nur unsere Identität kenne wir nicht. Weder unsere Überzeugungen und Werte noch unsere Prinzipien und Ziele. Wir sagen «Sie» zu Ihnen, während wir alle anderen Duzen. Die Wenigsten von uns machen sich Gedanken darüber wer sie sind und was sie ausmacht. Mangelnde Selbstachtung hat noch niemanden auf Dauer gut getan.

“Der Mensch ist das Wesen, das immer entscheidet, was es ist.” Victor Frankl

Wir treffen am Tag über 20 000 Entscheidungen. Diese sind zu grossen Teilen intuitiv, weniger aus dem Ratio, dem Verstand. “Nehme ich nun den rechten oder linken Bürgersteig? Trinke ich Kaffee oder Tee? Welche Hose ziehe ich heute an?” Dies sind kleine Bedürfnisentscheidungen. Auch in Schwellensituationen handeln wir weniger aus der Faktenlage als aus dem Bauch heraus. Das heisst in einer Situation, in der wir uns mit neuen Umgebungsbedingungen, Rollen und massiven Veränderungen auseinandersetzen müssen, spielt die Qualität der Antwort auf die Frage “Was bin ich und wer bin ich?” eine entscheidende Rolle. Oft erhalten wir in solchen Situationen unbewusst Antworten, die wir im Alltäglichen nicht zu finden glauben. Werte und Überzeugungen offenbaren sich.

In der Not möchte ich behaupten, lässt jeder seine Maske fallen. Wir erkennen was uns lieb und teuer ist. Oft erkennen wir genau in solchen Situationen wie wichtig es ist, den Bezug zu sich selbst nicht zu verlieren. Aussagen wie “Das dachte ich mir schon” oder “Ich habe es geahnt/vermutet” machen das deutlich. Hier sich selbst das Vertrauen zu schenken und Selbstehrlichkeit zu üben ist von enormer Wichtigkeit. Authentische Menschen geben sich selber ihre Identität. Sie übernehmen Eigenverantwortung und beobachten, analysieren, korrigieren und justieren. Bis es stimmig ist und bis sie sich mit dem was sie sind, was sie tun und was sie wollen identifizieren können.

Sokrates sagte:

“Jeder Mensch sollte sein Denken und seine Hauptaufmerksamkeit zunächst der Betrachtung seiner Maximen schenken- sind sie oder sind sie nicht klar definiert? Sobald er diese sorgfältig durchdacht hat, wird alles Weitere folgen. ”

Erst wenn wir unsere wahren Bedürfnisse, unsere Werte und Überzeugungen kennen und auf diese eine befriedigende Antwort haben, können wir uns positionieren. Erst dann beginnt Identifikation in uns selbst und nicht mehr im Aussen. Kritik wird als Feedback aufgenommen und auf unser System abgeglichen, Situationen werden wahrgenommen und als solche gesehen. Eine Person wird als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen, unabhängig von ihrer Handlung. Wir verstehen, das nichts im Aussen gegen uns ist und sehen auf einmal Möglichkeiten, welche vorher dem Anschein nach nicht da waren. Unser Blick war getrübt. Wir wissen nun, dass alles was passiert, einen Grund hat, dass eine Aufgabe dahinter steht. Und jede noch so schlimme und augenscheinlich oder gefühlt ausweglose Situation die Chance bietet, sich selbst näherzukommen.

Für unseren Alltag heisst das: Selbstverpflichtung bringt uns in die Lage unsere potentielle Leistungsfähigkeit voll auszuschöpfen. Damit setzen wir positive Energie frei und es gelingt uns sogar ohne explizite Anstrengung authentisch mit unseren Umfeld umzugehen. Arbeitgeber, Kollegen, Kunden, Familie, Partner und Freunde danken es uns.

Unser Commitment ist dann ein Zustand der sich automatisiert, Freude bringt und ein zufriedenes Miteinander schafft, das Gemeinschaftsgefühl stärkt, unsere Originalität und Identität zum Ausdruck bringt. Wir haben ein Lächeln im Gesicht, sind ausgeglichener, wir geben anstatt zu nehmen. Denn unsere wahre Identität kommt von innen.

Herzliche Grüsse ♥

Katja Propfe

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Mein Name ist Katja (Gründerin der Ganz oder gar nicht - Methode). Und ich verstehe dich und dein Gedankenmindfuck sehr gut. Denn auch ich selbst habe die Erfahrung gemacht, wie es ist das eigene Leben stets nach Anderen auszurichten, mich im Kreis zu drehen und selbst zu vergessen. Das Ergebnis? Ich lande auf der Strasse, nahm Drogen, wurde krank und wusste nicht mehr wer ich war. Doch ich schaffte es aus diesen Teufelskreis hinaus und ....

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