Dezember 1, 2018

Ego - Selbsterkenntnis - Selbstvertrauen

Selbsterkenntnis ist oft schmerzhaft, weil wir in der Regel das Bild von uns mit dem äusseren Bild, unseren Fremdbild abgleichen müssen. Die meisten Menschen meiden den Schmerz, sie boykottieren ihn, bewusst und unbewusst. Der Grund dafür ist, dass wir feststellen, dass wir gar nicht so sind, wie wir meinen zu sein. Das gilt im Positiven als auch im Negativen. Doch Selbsterkenntnis ist wichtig für unsere Persönlichkeitsentwicklung, unser persönliches aber auch gesellschaftliches Wachstum. Ohne Selbsterkenntnis kein wahres Selbstvertrauen, wir werden uns nicht weiter entwickeln und auf der Stelle treten. So unangenehm wie der Schritt auch sein mag. Wir dürfen uns überlegen, ob wir uns dem Schicksal leidvoll ergeben oder ob wir den kürzeren Weg des Schmerzes nehmen, aus dem wir gestärkt hervortreten.

Also:

Kennen wir uns wirklich? Weisst du, wer du wirklich bist? Weist du, warum du so bist wie du bist? Kennst du deine eigenen Fähigkeiten und Talente? Weisst du, dass du ein Original bist und so einen erheblichen Mehrwert bieten kannst? Kennst du deinen Platz in der Gemeinschaft?

Ich denke, das die meisten von uns meinen zu wissen wer sie sind, doch tatsächlich wissen sie es nicht. Auf die einfache Frage «Wer bist du?» und «Was ist deine wichtigste Eigenschaft?» höre ich oft nur Stille. Ich schaue in grosse erstaunte Augen, die Mundwinkel verziehen sich, während der Kopf versucht eine passende Antwort zu finden und der Körper durch seine Haltung die Antwort schon gibt.

Die Egofalle

Selbsterkenntnis erlangen wir durch den Schmerz unseres Bewusstseins für uns selbst, in dem wir unser Ego überdenken. Das Ego ist nichts anderes als unser Wächter, eine selbst erschaffene Security für unsere Gefühlswelt. Dessen Aufgabe es ist, uns kurzsichtig vor Schmerz zu schützen und somit den Impuls gibt, uns von anderen abheben zu wollen. Selbstvertrauen aus der Egostruktur ist dafür da, unsere Unsicherheit zu verbergen und es verleitet uns zu der irrigen Auffassung, dass mit uns alles in Ordnung ist. Die Aufgabe des Egos, unserem inneren Wächter, besteht darin, durch Be- und Verurteilung, Vergleiche und Zerstreuung, durch die jahrelang eingebleute und autoritäre Isolation, zu schützen und aufrechtzuerhalten. Wir kommen damit zu dem Ergebnis, dass wir besser oder schlechter sind, schöner oder hässlicher, andere mehr Glück oder Pech haben, wir unwichtiger oder bedeutender sind als andere.

Diese Denk- und Verhaltensmuster lassen sich unendlich fortführen. Es ist eine Ablenkungsstrategie unseres Egos, das nicht will, dass wir fragen stellen, Entdeckungen machen oder womöglich wichtige Erkenntnisse gewinnen und schon gar nicht auf eine andere Wahrheit stossen. Das Ego fühlt sich wohl in seiner Komfortzone. Es hasst Emotionen und tiefgreifende Wirklichkeit. Lassen wir uns von zweifelhaften Vergnügungen, Trivialitäten, Fantasien, Abhängigkeiten oder Problemen anderer Leute ablenken, können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Ego seine Finger im Spiel hat. Wir verstärken in diesem Paradigma unsere Unsicherheit durch das permanente Bewerten, Verurteilen und Vergleichen. Das Problem hierbei ist, dass das Ego ein Fass ohne Boden ist. Die Ängste und verschiedene Verteidigungsmechanismen unseres Wächters hören wir als laute, rechthaberische und arrogante Stimme.

So spricht das Ego:

«Ich weiss am besten, was gut für dich ist!»

«Wenn da bloss nicht all diese bescheuerten Leute wären, dann wäre die Arbeit richtig gut!»

«Ich brauche niemanden!»

Hier spricht die trügerische Sucht nach Imponiergehabe und Prahlerei des Ego. Wir nutzen sie als Schutzmechanismus. Dieser sorgt dafür, dass unser Selbstbild intakt bleibt, jenes selbst gemachte «Ich» mit dem wir uns identifizieren. Dieses falsche Selbstvertrauen hält uns davon ab, uns zu erkennen, wie wir wirklich sind. Das verhindert, dass wir jenen Daseinszustand erreichen, der unser wahres Selbstvertrauen birgt.

Das Pseudo- Selbstvertrauen

Doch die Effektivität des Ego ist nicht von langer Dauer. Das Pseudo-Selbstvertrauen erledigt seinen Job nie wirklich, uns vor unserer Unsicherheit oder Angst zu beschützen. Wir können uns noch so schminken, toll kleiden, aufhübschen, sobald wir an jemanden kommen, der uns komisch anschaut oder uns tief wahrnimmt, spüren wir unsere Unsicherheit. Die Angst erscheint in sekundenschnelle. Unser Ego ist hier in einer schlechten Position, denn unser Selbstvertrauen ist dahin, weil wir es tatsächlich nie hatten. Es funktioniert nur, wenn wir uns selbst und den anderen Einreden, dass alles in Ordnung ist. Sobald unser Pseudo-Selbstvertrauen scheitert, bestraft es uns auf eine schmerzliche und selbstschädigende Art und Weise.

«Wir hätten nie gewinnen können!»

«Ich bin nicht gut genug!»

«Ich hätte es besser wissen müssen!»

«Das hast du davon!»

Dein Ego hat dich fest im Griff

Wenn es soweit ist, kannst du dir sicher sein, dass dich dein Ego fest im Griff hat. Anstatt dir unter die Arme zu greifen und dich zu schützen und zu unterstützen, macht es dich nun völlig nieder und nimmt dir noch den Rest an wirklichen Selbstvertrauen, das in dir steckt. Das Ergebnis ist kein mitfühlen oder bestärken, sondern beschimpfen, abwerten und draufhauen. Erbarmungslos agiert es aus der Brille der Perfektion. Entwerten, Bewerten und Vergleichen ist ein Muster, welches vorhersehbar und öde ist und doch ist es sehr ernst zu nehmen. Unsere Egostruktur hat es am liebsten, wenn wir kurzsichtig auf unser persönlich, individuelles Leben fixiert bleiben und auf unserer Einmannbühne agieren.

Meiner Meinung nach, ist das tatsächlich sehr unbedeutend und traurig. In Wahrheit wird niemand in ein unbedeutendes Leben hinein geboren. Jedes Menschenleben ist von enormen Wert. Und irgendwo tief in uns drin wissen wir das auch. Ich lade dich ein, diese Stimme wahrzunehmen, ernst zu nehmen und zu achten. Folge ihr! Diese Stimme bittet dich, zu überlegen was wahres Selbstvertrauen ist.

Was müssen wir nun wissen, um unser wahres Selbstvertrauen zu finden und uns es anzueignen?

In unserer Kindheit war das Ego ein sinnvoller Helfer, um viele unangenehme Situationen zu überstehen oder von Personen, wie bspw. unseren Eltern, gesehen, anerkannt und geliebt zu werden. Unser Ego hat seine Funktion erfüllt und das ist gut und anzuerkennen. Doch heute dürfen wir die Perspektive wechseln. Wir sind erwachsen. Zumindest wollen wir das sein. Unser Ego ist allerdings so stark programmiert und vollzieht seine Aufgabe auf eine autoritäre, erbarmungslose und egoistische Art und Weise, sobald wir einem bewussten oder unbewussten negativen Gefühl erliegen könnten. Es ist wichtig sich dessen bewusst zu werden und die heutige Situation als Erwachsener und nicht mehr Kind zu betrachten.

Alte Denk- und Verhaltensmuster ergreifen uns in Grenzsituationen, in denen wir uns angegriffen oder verletzt fühlen. Das Kind in uns meldet sich auf Grund seiner Erfahrungen. Wir dürfen uns nun fragen: «Ist meine Aktion oder Reaktion angemessen?» und: «Was hat die Situation oder die Person mit mir zu tun, welche in mir das Gefühl von …. auslöst?» Fragen wie: «Warum fühle ich das was ich fühle?», «Woher kommt dieses negative Gefühl? Wo habe ich dieses schon einmal erlebt?» Vielleicht wissen wir auch woher dieses Gefühl kommt. Um so wichtiger ist es zu erkennen und sich dem anzunehmen, zu akzeptieren. Lebe dieses Gefühl und es wird von allein gehen.

Bewusstmachen, komm ins Handeln

Wir dürfen uns hinterfragen und uns bewusstmachen, dass wir bei anderen recht schnell die Unzulänglichkeiten, Schwächen und negative Eigenschaften finden. Doch uns selbst zu erkennen, ungeschminkt und ohne Schönfärberei, gestaltet sich als schwierig. Es würde bedeuten unsere eigenen Defizite zu enthüllen und somit eigenen Handlungsbedarf aufzudecken. Es ist viel leichter andere zu bewerten und zu verurteilen.

Wir erschaffen unsere Gedanken und Gefühle und wollen diese auch zugleich wieder verdrängen. Wir tun so, als wäre alles in Ordnung, schieben anderen den schwarzen Peter zu und verstecken uns vor der eigenen Wahrheit. Das Ego leistet gute Arbeit, für den Moment. Die Angst eine Enttäuschung zu erleben, wie damals in der Situation mit den Eltern, dem Partner oder uns selbst ist gross. Ich lade dich hier ein, dich deinem Gefühl der Angst zu stellen.

Wir wollen anderen gefallen und versuchen deren Erwartungen zu genügen. Wir verdrängen eigene Gefühle, anstatt diese wahrzunehmen, anzuerkennen und nach diesen zu leben. Dadurch geraten wir wieder und wieder in ähnliche Situationen mit uns selbst und mit anderen. Werde dir deiner Muster bewusst, nur dann kannst du etwas für dich verändern.

Um einige Beispiele zu nennen:

  • Wir geraten immer wieder an den vermeintlich falschen Partner, wir führen eine Beziehung nach der anderen und glauben es liegt an unseren Partner oder Partnerin.
  • In der Familie kommt es immer wieder zu Unbehagen und Streit, womöglich oft um die selben Themen.
  • Wir sind immer wieder in der Position des Kampfes um irgendetwas.
  • Es kommt immer wieder zu depressiven Zuständen. In solche Situation gelangen wir, wenn wir nicht wissen wer wir sind und was wir wollen.
  • Wir fühlen uns immer wieder ausgenutzt und nicht anerkannt.
  • Aus Angst, jemanden zu verletzen, sind wir nicht in der Lage, angemessene Entscheidungen zu treffen.
  • Zentrale Fragen hierfür sind:
    Wer bin ich? Was kann ich? Was sind meine Stärken?
    Welche Ziele verfolge ich? Was habe ich schon erreicht?
    Welche Bedürfnisse habe ich? Was will ich nicht?
    Wer will ich sein?

Voraussetzung für unsere weitere Entwicklung und unsere Selbsterkenntnis ist die Selbstreflexion. Bei dieser hinterfragen wir unsere eigenen Gedanken und unser Tun. Wir beobachten uns selbst, unser Gegenüber und analysieren zunächst einmal unser eigenes Sein. Wir fragen uns, warum wir so sind wie wir sind, warum wir so denken und handeln. Bei diesem Prozess stellen wir uns selbst auf den Prüfstand. Wir denken über unseren eigenen Standpunkt, unser Handeln nach und können so gegebenenfalls korrigieren. Wichtig hierbei ist die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit zu uns selbst. Das erfordert Mut. Denn hier kommen wir unserem inneren Schmerz sehr viel näher. Das Ego bei Seite zu schieben ist gerade zu Beginn nicht so einfach.

Ergebnis des Prozesses der Selbsterkenntnis

1. Es ist wichtig, sich selbst bewusst zumachen, dass wir durch diesen Prozess Selbsttäuschung oder auch Selbstbetrug beenden können. Wir hören auf, uns selbst etwas vorzumachen. Jeder der sich persönlich weiter entwickeln möchte, kommt um dieses nicht herum. Diese Selbstarbeit wird sich ebenfalls im beruflichen zu erkennen geben. Das Ergebnis sind weniger Konflikte mit dir und deinem Umfeld.

2. Wir erlangen die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und zugleich wird unsere Empathie gegenüber anderen verstärkt. Denn wer sich selbst nicht versteht, wird sich in andere nicht rein versetzen können.

3. Die Fähigkeit der Empathie ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Beziehungen und unser Sozialleben.

4. Die Fähigkeit uns selbst wahrzunehmen und zu achten führt dazu, das wir mit Rückschlägen und Kritik anders umgehen. Wir schöpfen daraus Kraft, Inspiration und Motivation.

5. Wir erlangen mehr Klarheit über das, was und wer wir sein wollen, über das was wir leben wollen und welche Richtung unsere Lebensreise nehmen soll.

6. Das eigene Tun fördert eine grössere Selbstmotivation und setzt ungeahnte Energien frei für unsere Ziele.

7. Durch die Erkenntnisse über uns selbst sind wir in der Lage vergangenes sein zu lassen und der Blick in die Zukunft öffnet sich und wird freier und klarer.

8. Wir können alte Mauern hinter uns lassen und unser wahres Potential erkennen.

9. Selbsterkenntnis führt uns zu unserem authentischen Ich, sie bringt Freude, Frieden, Freiheit, Entwicklung und Wachstum. Das Gefühl der ehrlichen Dankbarkeit stellt sich ein.

Zusammenfassung

Wer zu seinem wahren, verlässlichen und echten Selbstvertrauen vorstossen will, muss aus der Angst seiner individuellen Egostruktur ausbrechen und den Weg zur Selbsterkenntnis finden. Das System, welches hinter unserem Ego steht durcharbeiten und sich der Verbundenheit aller zuwenden. Das Befreien aus diesem Paradigma ist erlösend. Es ist grösser als wir selbst. Sich am eigenen Schopf aus der Angst zu ziehen ist nicht leicht, doch wenn wir uns dafür entscheiden, macht es unser Leben etwas leichter, freudvoller, intensiver und friedlicher. Durch diese Entscheidung kommt es zur Transformation. Und dadurch gelangen wir an einen Ort, an dem wir unser Denken neu ordnen müssen. Du bist dir deines Egos bewusst und gelangst durch deine Selbsterkenntnis zum wahren Selbstvertrauen.

herzliche Grüsse ♥

dein Coach Katja

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Mein Name ist Katja (Gründerin der Ganz oder gar nicht - Methode). Und ich verstehe dich und dein Gedankenmindfuck sehr gut. Denn auch ich selbst habe die Erfahrung gemacht, wie es ist das eigene Leben stets nach Anderen auszurichten, mich im Kreis zu drehen und selbst zu vergessen. Das Ergebnis? Ich lande auf der Strasse, nahm Drogen, wurde krank und wusste nicht mehr wer ich war. Doch ich schaffte es aus diesen Teufelskreis hinaus und ....

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